Modelle

Egoista

14 Mai 2013

ImageLamborghini Egoista
Das Geschenk von Walter De Silva zum
50. Firmenjubiläum von Automobili Lamborghini

Tatsächlich entstand der Egoista, wie dieses Auto getauft wurde, aus der Leidenschaft für Innovation und alternative Lösungen heraus – eben der Leidenschaft, die auch die Marke Lamborghini von jeher kennzeichnet. „Dieses Auto ist für nur eine Person gemacht, die Freude empfinden und ihre Persönlichkeit mit ebenso hochkarätiger Leistung unterstreichen möchte. Es wurde ausschließlich für Menschen entworfen, die im Leben immer nur das Extreme und Besondere suchen. Somit steht es für extremen Hedonismus. Mit einem Wort – ein kompromissloses Auto: ein Egoist“, erklärt De Silva weiter.


Ebenso spektakulär war das Debüt des Supercars auf dem Galaabend. Ein kinoreifer Auftritt, der von einem auf neun Großbildschirmen des Saals projizierten Trailer angekündigt wurde. Die Bühne wurde in eine Landebahn verwandelt, ein Top-Model im Raumanzug steuerte die Ankunft des Egoista mit den Leuchtsignalen des Bodenpersonals, während das Dröhnen des V10 die 20 m hohe Zeltstruktur zum Beben brachte: Dies war die Szenerie, die von den VIP-Gästen wahrgenommen wurde, als der Präsident und CEO von Automobili Lamborghini, Stephan Winkelmann, am Steuer des Egoista auf der Bühne erschien, auf die er dann auch dessen Schöpfer De Silva bat.

Konzept und Technologie
Der von einem 5,2 Liter V10 Motor mit 600 PS angetriebene Lamborghini Egoista ist ein gewollt extremes und ungewöhnliches Fahrzeug mit weltweit einzigartigen Eigenschaften, das vom Design-Team der Volkswagen Group nach einem Entwurf von De Silva gebaut wurde. Insbesondere Alessandro Dambrosio zeigte sich für das Interieur und Stefan Sielaff für das Exterieur zuständig. Das De Silva Team wollte einen Einsitzer bauen, mit dem alle Eigenschaften, die in der Lamborghini DNA für pures Fahrvergnügen, Leistung und Stil stehen, noch einmal getoppt werden.

Das Cockpit
wurde nach den Regeln der Kunst für den Fahrer maßgeschneidert. Es läßt sich als ganzes Teil entfernen, aber nachdem es mit dem Rest des Fahrzeugs verbunden wurde, bildet es mit diesem eine perfekte technische, mechanische und aerodynamische Einheit.
Im Einklang mit der Tradition von Lamborghini kam auch hier die Inspiration aus der Welt der Luftfahrt. Ein besonderes Augenmerk galt diesbezüglich den Apache-Helikoptern, bei denen die Pilotenkabine im Notfall abgestoßen werden kann. „Das vollständig aus Karbonfaser und Aluminium gebaute Cockpit ist eine Art Überlebenszelle, die es dem Fahrer ermöglicht, sich zu isolieren und vor Außeneinwirkungen zu schützen“, führt De Silva weiter aus. „Wagt man einen Blick in die Zukunft so könnte man daran denken, die Kabine des Egoista aus einem Jet auszuhaken und auf einem Fahrzeug zu befestigen, auf dem sie dann neue Wege einschlagen kann“.

Das Design
Das Fahrzeugäußere ist durch zwei grundlegende Aspekte gekennzeichnet: die Architektur und das Material. Das Design wird durch eine äußerst muskulöse Struktur bestimmt, innerhalb derer sich Hohlräume und Flächen kraftvoll und energiegeladen miteinander verkeilen. Das Profil der Karosserie wird seitlich von der stilisierten Form des Stiers in Angriffsposition und mit gesenkten Hörnern dominiert. Der Stier schiebt sich Richtung Vorderräder und verleiht damit der ohnehin schon sehr aggressiven Linie eine äußerst futuristische Dynamik. Selbstverständlich handelt es sich hier um eine Hommage, eine kühne stilistische Interpretation, die nichts anderes sein kann, als eine Neuinterpretation der Ikone des Lamborghini Markenzeichens, das bekanntlich den Stier in Veronica-Position zeigt. Ohne Frage ist es eine große Herausforderung, das Symbol von Lamborghini als festen Bestandteil in die Karosserie einzugliedern, die mutig und kunstvoll gezeichnet wurde Die Draufsicht zeigt ein Trimaranprofil, bei dem der Mittelrumpf eine Einheit mit der Kabine bildet. Ein Eindruck, der zusätzlich durch die Karbonabdeckung auf der Fronthaube unterstrichen wird.

Im oberen Fahrzeugbereich sieht man keine aerodynamischen Anhänge, sondern in das Karosserieprofil eingebaute Aeroflaps, die in Abhängigkeit von den Fahrbedingungen automatisch eingreifen. Zwei horizontale Heckflaps aktivieren sich zur Steigerung der Fahrzeugstabilität bei hoher Geschwindigkeit,

während eine Reihe an schuppenförmig auf dem Rücken der Motorhaube angeordneten Luftschlitzen den Zufluss der Kühlluft zum leistungsstarken V10 Triebwerk gewährleisten. Während die Fahrzeugfront darauf abzielt, die aerodynamische Last zu erhöhen, ist der Heckbereich offen und bietet Einblicke in die Mechanik. Dies kommt nicht zuletzt der Gewichtseinsparung zugute. Allerdings wird hiermit auch die für die sogenannte „Naked Optik“ typische Aggressivität gesteigert.
 

Die Scheinwerferanlage
des Lamborghini Egoista zeigt mehr Ähnlichkeit mit der eines Flugzeugs als mit der von Autos. So findet man hier keine traditionellen Scheinwerfer, sondern LED-Umrissleuchten, die darauf abzielen, die Position nicht nur auf eine Achse, wie beispielsweise die Straße zu richten, sondern auf drei Achsen, wie man es im Luftraum kennt. Zwei weiße Lichter vorne und zwei rote hinten, ein roter Heckblinker im oberen Heckbereich, zwei orangefarbene Stieraugen als Side-Marker und zwei auf dem Dach, rot links und grün rechts, machen dieses UFO auf vier Rädern selbst im Dunkeln einzigartig. Hinter den vorderen Luftschlitzen, am Ende des Verbindungspunkts von Mittelrumpf und den zwei Seitenrümpfen versteckt, findet man schließlich die leistungsstarken Xenon-Scheinwerfer, die sich fast wie zwei Adleraugen präsentieren, denen auch im Dunkeln und aus großer Entfernung nichts entgeht.

Da dieses Fahrzeug aus leichten Materialien wie Aluminium und Karbon gebaut wurde, weist es nicht trittfeste Bereiche auf, die wie beim Flugzeug entsprechend gekennzeichnet sind. Die Parallelen mit der Welt der Luftfahrt sind aber nicht allein hierauf begrenzt, denn die Karosserie wurde aus einem speziellen Antiradar-Material gebaut, und bei den Scheiben handelt es sich um orangefarbene, abgestufte Antireflexscheiben.

Die ebenfalls aus Antiradar-Material gefertigten matten, rauen Felgen sind durch Karbonlamellen aufgewertet, die deren Aerodynamik optimieren.