Die Marke Lamborghini

Die Geschichte der Marke Lamborghini

28 Jan 2008

Der geheimnisvolle Nimbus von Automobili Lamborghini ist verbunden mit dem Mann, der die Inspiration,

die Fähigkeit und den Willen hatte, einen Traum wahr werden zu lassen.
Ferruccio Lamborghini wurde

am 28. April in Renazzo, einem kleinen Dorf in der Nähe von
Bologna, geboren. Seine Eltern waren Bauern,

aber Ferruccio erbte ihre Liebe zu Land und Erde nicht. Von klein auf an zeigte er Interesse an Technologie

und Mechanik. Er beendete seine technischen Studien in Bologna und schon kurze Zeit später konnte er

sein Know-How testen, als man ihm nämlich im Zweiten Weltkrieg die Wartung der Fahrzeuge auf Rhodos

in Griechenland übertrug. Wahrscheinlich waren es diese Erfahrungen aus dem Krieg, die ihn dazu brachten,

nach Hause zurückzukehren und alte Militärfahrzeuge zu kaufen, die er in Traktoren umwandelte – etwas,

als Italien nach dem Krieg verzweifelt benötigte.

Der Erfolg seines Unternehmens bestätigte ihn so sehr, dass er in Cento eine Werkstatt kaufte,

in der von 1959 an Lamborghini Traktoren produziert wurden.


1959 wurde die Produktion um Brenner und Klimaanlagen erweitert.


Mit diesem soliden finanziellen Hintergrund stürzte Ferruccio Lamborghini sich in ein neues Unterfangen:

der Produktion von Hubschraubern, einer seiner lebenslangen Leidenschaften. Aufgehalten wurde er dabei

allerdings von der Regierung, die ihm eine Lizenz dafür verwehrte. Also entschied er sich, seine Aufmerksamkeit

dem Autobau zu widmen.


Damit nahm sein Leben eine entschieden andere Richtung an und die Autowelt war nie wieder wie vorher.


Er eröffnete 1963 eine Autofabrik in Sant' Agata, die 1964 begann, Wagen auszuliefern. Die Legende nahm ihren Anfang.

Jahr für Jahr hat seine Fabrik Autos produziert, die das Ideal an Schönheit und Perfektion sind. Sie entsprachen mehr

als alles andere Ferruccio Lamborghinis Wunsch nach nichts als dem besten.

Im Zeitraum von 1963 bis 1972 wuchs die Firma stetig, der einzige Bremsfaktor war die Einführung neuer Modelle,

die die Produktionskapazität verlangsamte.

 

Das Jahr 1972 jedoch war gezeichnet von der größten Krise, die Lamborghini je erfuhr.
Zusätzlich zum Öl-Embargo und der generellen Rezession in der Welt,
die zu dramatischen Einbrüchen in der Verkaufszahl führten, war Ferrruccio gezwungen,
51% der Firma an den Schweizer Geschäftsmann Georges-Henri Rossetti zu verkaufen.
1974 verkaufte er dann die verbliebenen 49% der Anteile an einen Freund Rossettis,
René Leimer. Die neuen Teilhaber waren nicht eingebunden in das alltägliche Geschäft
und waren nur zurückhaltend bereit zu investieren. So fand sich die Firma in Schwierigkeiten
mit Zulieferern wegen spät bezahlter Rechnungen.

Das Jahr 1977 war – aufgrund einer strategischen Fehlentscheidung der Firmeninhaber – vermutlich das schlechteste Jahr
überhaupt für Lamborghini. Sie brachten die Firma dazu, in ein Geländefahrzeug ohne
jegliche Erfolgschancen zu investieren und unterschätzten zudem noch einen Vertrag
über die Produktion einer Kleinstserie von Sportwagen für BMW. Der Vertrag wurde 1978 von BMW annulliert.

Die Situation war so ernst, dass das Unternehmen auf Druck des Gerichts von Bologna Konkurs anmelden musste.
Doch glücklicherweise hatte sich die Firma an den Handelsrechts-Experten
und Auto-Enthusiasten Alessandro Artese aus Bologna gewandt. Zusammen mit Sgarzi,
dem Verkaufsleiter und mit der Hilfe des Technischen Direktors Giulio Alfieri gelang es ihm,
der Firma über eine harte Zeit hinweg zu helfen und einen neuen Teilhaber zu suchen.

Dank der Entschlossenheit der Angestellten, der Leidenschaft und Loyalität der Kunden
sowie der Unterstützung des Vertriebsnetzes musste die Firma nie schliessen. Die Situation blieb unverändert,
bis der Gerichtshof von Bologna im Juli 1980 beschloss, die Firma an die Gebrüder Mimran – allseits bekannte Geschäftsmänner
aus der Lebensmittelindustrie – zu verkaufen. Die neuen, automobilbegeisterten Eigentümer begannen,
die Firma wieder aufzubauen. Sie investierten in die Fabrik, neue Produktionen und die Suche
nach qualifizierten Arbeitskräften.

Zwischen 1984 und 1986 wurden die ausschlaggebendsten Verbesserungen erzielt:
die Firma zog wieder an und entscheidende Fundamente für einen stetigen Wachstum wurden gelegt.
Währenddessen etablierte sich das Firmenlogo – der Stier – auf dem Automobilmarkt.

Das Wachstumrate war so hoch, dass es für Privatanleger praktisch unmöglich wurde,
die Firma bei den benötigten finanziellen Mitteln zu unterstützen. Der Bedarf an einem starken Parter
wuchs und Chrysler schien die ideale Wahl zu sein.

Glücklicherweise fand Chrysler die Firma Lamborghini – dank des motivierten Managements, der neuen Produkte,
der qualitativen Arbeit und der reinen Faszination der Marke – äußerst ansprechend.
Chrysler bat die Familie Mimran um alle Firmenanteile. Am 23. April 1987 wurde in Sant' Agata
zwischen Herrn Greenwald und Herrn Mimran im Beisein der gesamten Lamborghini-Belegschaft eine Vereinbarung unterzeichnet.

Die Umformung des Unternehmens begann mit der Ernennung von Emile Novaro zum Firmenpräsidenten.
Um die Produktion zu erhöhen, wurden Geldmittel in die Werkshallen geführt.
Am 7. Mai 1990 wurde die Produktion des Countach nach 19 Jahren und 1997 produzierten Automobilen eingestellt.
Der Weg war frei für den Diablo.
Produktion und Verkauf des Diablo erreichten ihren Höhepunkt 1991. Die Jahresbilanz zeigte schwarze Zahlen.

Doch die Krise des Weltmarktes näherte sich.
Für die Automobilhersteller waren die folgenden Jahre hart – für die Weltwirtschaft waren sie eine Katastrophe.
Die Rezession wurde dramatisch und der Markt für Traumautos registrierte 1992 einen signifikanten Einbruch
der Verkaufszahlen.

Man musste sich bis 1993 gedulden, um die schwierige und langsame Genesung der Weltwirtschaft wahrzunehmen.
1994 schien das Jahr des ökonomischen Zusammenbruchs zu werden, obwohl Experten sagten,
dass die Tiefpunkte der Jahre 1990 und 1991 sich nicht wiederholen würden.
Die Krise war Motivation für die Reorganisation der Firma.
Die Verbreiterung des Produktionsprogramms wurde durch Experimental-Projekte wie besipielsweise
ein elektrisches Fahrzeug für den Nahverkehr, maschinelle Bearbeitungen für Dritte sowie Entwicklung
und Produktion von Bootsmotoren noch gefördert.

Im März 1993 wurde der Diablo VT der Presse und Öffentlichkeit vorgestellt.
Die VT-Version des Diablo war mit einer speziellen Kupplung ausgestattet,
die die Kraftübertragung bei Bedarf auch über einen Allrad-Antrieb erlaubte.

Im September des gleichen Jahres präsentierte Automobili Lamborghini die Diablo Special Edition,
um das 30 jährige Firmenjubiläum zu feiern.

Im Januar 1994 willigte die Chrysler Corporation ein, Automobili Lamborghini
an MegaTech – eine Firma der indonesischen Sedtco Gruppe – zu verkaufen.
Im gleichen Jahr gewann Lamborghini zum ersten Mal die Class 1 World-Off-Shore Championship.
Die Führung konnten sie bis heute verteidigen.

1995 wurden die Anteile neu verteilt. Tommy Suhartos indonesische Firma V´Power erhielt 60 Prozent,
Jeff Yaps malayische Firma MyCorn die restlichen 40 Prozent.

Am 24. Juli 1998 wurde in London eine Übereinkunft für die Komplettübernahme des Konzerns
zwischen den Teilhabern von Lamborghini und Audi unterzeichnet. Endlich hat das Haus
des Bullen einen starken Besitzer, wegen seiner technischen Kompetenz und seines kommerziellen Erfolgs
in der Autowelt hoch angesehen, der neue Erfolgsperspektiven für die "Supercars" aus Sant' Agata eröffnet.

Im September 1998 wurde Rodolfo Rocchio, ein italienischer Ingenieur mit mehrjähriger
Erfahrung in der Audi-Gruppe, als Geschäftsführer der Automobili Lamborghini Holding S.p.A. berufen.

Im Januar 1999 wurde die Firma umstrukturiert.

Heute hat die Automobili Lamborghini Holding S.p.A. mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Franz-Josef Paefgen,
die volle Kontrolle über drei separate Firmen:
Automobili Lamborghini S.p.A.: Autos
Motori Marini Lamborghini S.p.A.: Schiffsmotoren
Lamborghini Artimarca S.p.A.: Lizenzgeschäft und Merchandising
Diese Strategie wurde eingeführt, um die aufgewandte Zielstrebigkeit jeder einzelnen Firma zu garantieren.
Giuseppe Greco, ein Manager mit großer Erfahrung im automobilen Bereich bei Fiat, Alfa Romeo und Ferrari,
wurde zum Vorsitzenden der Automobili Lamborghini S.p.A berufen.
 

Ferruccio LamborghiniRossetti/LeimerBankrottMimramChryslerMegatechVolkswagen (Audi)
60er70er80er90er2000
01234567890123456789012345678901234567890123456789
 350GT     
 400GTIsleroJarama    
 Espada    
 Urraco   
  Silhouette  Jalpa  Gallardo
 MiuraCountachDiabloMurciélago
   LM002           

 

1964 bis 1967
Lamborghini 350 GT
135206 kW/
280 PS
250 km/h6,8 s
1966 bis 1968
Lamborghini 400 GT
23
250 als 2+2
235 kW/
320 PS
255 km/h6,4 s
1966 bis 1973
Lamborghini Miura
275
338 als S
150 als SV
235–283 kW/
320–385 PS
274 km/h bis
295 km/h
5,5 s–6,8 s
1968 bis 1970
Lamborghini Islero
155 als 400 GT
75 als 400 GTS
235–257 kW/
320–350 PS
260 km/h bis
265 km/h
6,2 s
1968 bis 1978
Lamborghini Espada
176 als S1
578 als S2
472 als S3
257 kW/
350 PS
245 km/h6,5 s
bis 1976
Lamborghini Jarama
177 als 400 GT
150 als 400 GTS
257–268 kW /
350–365 PS
245 km/h bis
260 km/h
5,9 s–6,8 s
1974 bis 1990
Lamborghini Countach
1 als LP500
157 als LP400
237 als LP400S
321 als 5000S
610 als 5000SQV
657 als 25°Anniversario
260–335 kW/
353–455 PS
275 km/h bis
295 km/h
5,0–5,9 s
1975 bis 1979
Lamborghini Urraco
21 als P111
66 als P200
520 als P250
205 als P300
134–195 kW/
182–265 PS
215 km/h bis
260 km/h
5,5–7,1 s
1976 bis 1981
Lamborghini Silhouette
55 als P118189 kW/
260 PS
250 km/h7,0 s 
1981 bis 1988
Lamborghini Jalpa
420 als P350187 kW/
255 PS
248 km/h6,5 s
1982 bis 1993
Lamborghini LM002
301335 kW/
455 PS
223 km/h8,2 s
1990 bis 2001
Lamborghini Diablo
873 als 2wd
80 als GT
30 als GTR
466 als VT Roadster
150 als SE30
346 als SV
31 als SVR
529 als VT
260 als 6.0
42 als 6.0 SE
362–434 kW/
492–590 PS
325 km/h bis
338 km/h
3,5 s–4,1 s
2001 bis heute
Lamborghini Murciélago
Murciélago
Murciélago Roadster
Murciélago LP640
Murciélago LP640 Roadster
Reventón
426–471 kW/
580–650 PS
330 - 340 km/h3,4–3,8 s
2003 bis heute
Lamborghini Gallardo
Gallardo Coupe
Gallardo Spyder
Gallardo Superleggera
Gallardo Nera
Gallardo Tricolore
Gallardo LP560-4
368–412 kW/
500-560 PS
309 km/h bis
325 km/h
3,7–4,3 s